Meldung vom 20.06.2015 13:04 bwg0026 4 pl 162 lsw 1341 Geschichte/ Betroffene des Radikalenerlasses fordern Entschuldigung (Foto - aktuell vom 19.06) = Stuttgart (dpa/lsw) - Bei der Aufarbeitung des sogenannten Radikalenerlasses verlangen die vom Berufsverbot Betroffenen vor allem eine Entschuldigung der Politik. „Zunächst wünschen wir, dass sich die politisch Verantwortlichen bei uns und unseren Familien für das Unrecht entschuldigen“, sagte Klaus Lipps, Sprecher der Initiativgruppe „40 Jahre Berufsverbote“, laut einer Mitteilung vom Samstag. Zudem forderte die Initiative staatsbürgerliche Rehabilitation und in einzelnen Fällen auch materielle Entschädigung. Mit Hilfe des 1972 eingeführten Erlasses hatte der Staat versucht, als verfassungsfeindlich verdächtigte Staatsdiener oder Bewerber aus dem öffentlichen Dienst zu entfernen. Manche der vermeintlichen Staatsfeinde fanden keinen vernünftigen neuen Beruf und leben deshalb heute in Altersarmut. Auf Einladung von Grünen und SPD im Landtag hatten am Freitag 13 Betroffene aus dem Südwesten an einen Runden Tisch in Stuttgart teilgenommen - darunter einer, der in Bayern lebt. Nach den Worten des Mitinitiators der Gesprächsrunde, des Grünen-Abgeordneten Uli Sckerl, wolle das Land dieses unrühmliche Kapitel der Geschichte ernsthaft aufarbeiten - auch wissenschaftlich. Die Gespräche sollen in absehbarer Zeit fortgesetzt werden. # Notizblock ## Internet - [Initiative zu Berufsverboten](http://dpaq.de/O2pFs) - [Infos zu Berufsverboten](http://dpaq.de/O2pFs) - [Infos zu Rundem Tisch](http://dpaq.de/nuk15) ## Orte - [Runder Tisch, K9, Raum 504](Stauffenbergstraße, 70173 Stuttgart, Deutschland) dpa chr/jug yysw n1 kre 201304 Jun 15