Kurzüberblick zum "Fall" Traudel Plümpe (damals Plümpe-Messerschmidt) 1980 Vorermittlungs-Verfahren wegen: - Teilnahme an der Bundeskonferenz der Kinderorganisation "Junge Pioniere" - DKP-Kandidatur in Bottrop 1979 - Arbeit als sachkundige Bürgerin für die DKP im Schulausschuß in Bottrop Damals seit 5 Jahren als auf Lebenszeit verbeamtete Lehrerin an einer Bottroper Sonderschule tätig Zwei Anhörungen von insgesamt 8 1/2 Stunden Dauer Besonders grotesk: 1. Der allseits geachtete Altkommunist Clemens Kraienhorst vereidigte in seiner Funktion als Alterspräsident seit Jahren den Oberbürgermeister auf das Grundgesetz. Selbst der Beisitzer der Anhörungs-Kommission, Schulrat Kröner, bestellte während der Anhörung Duz-Grüße an den "lieben Clemens",was von den anderen Mitgliedern der Kommission mit betretenem Schweigen quittiert wurde. 2. Ihr wurde als weiterer Punkt "Flucht in die Öffentlichkeit" vorgeworfen, vermutlich wegen der breiten Solidarität, die sie erfahren hatte (1500 Unterschriften von Eltern, Bottroper Bürgern, GEW, Betriebsrat Hoesch, 7 ev. Pfarrern aus Bottrop, Bischoff Scharff u. Pfarrer Albertz). Nach 2 Jahren wurde das Verfahren schließlich eingestellt, nicht ohne den Hinweis, es fehle zwar eine schuldhafte Verletzung der Pflichten als Beamtin,aber die Betroffene habe sich von jeglicher Aktivität für die DKP freizuhalten. Die DKP gehöre zu einer Gruppierung, von der sich ein Beamter zu distanzieren habe, anderenfalls handele es sich um eine Dienst- verletzung, die entsprechende Konsequenzen haben werde.